von Daniel Kehlmann
Daniel Kehlmann hat einen Roman geschrieben, der in jeder Hinsicht groß ist. Große Themen, große Persönlichkeiten und nicht zuletzt ganz große Geschichten. Das alles wird derart hingebungsvoll und bewegend erzählt, wie es kaum ein anderer kann.

Der Autor malt ein beeindruckendes Gemälde der Zeit, gefüllt mit verschiedensten Charakteren, die Eulenspiegels Geschichte erzählen. Tyll selbst, obwohl er die Hauptperson ist, erzählt fast nie aus seiner Perspektive – stattdessen sehen wir ihn immer mit den Augen seiner Zeitgenossen, und all diese Szenen ergeben – Pinselstrich für Pinselstrich – erst am Ende das große Gemälde mit Tyll im Zentrum.

„Aber weißt du, was besser ist? Noch besser als friedlich sterben?“
„Sag es mir.“
„Nicht sterben, kleine Liz. Das ist viel besser.“

Es ist schwer in Worte zu fassen, wie Daniel Kehlmann hier erzählt – fast nebensächlich zeichnet er hier die Lebensgeschichte eines einzigartigen Charakters nach, während es eigentlich um alle anderen, so grundverschiedenen Menschen dieser Epoche geht. Und es ist so – ja?- harmonisch. Bei Kehlmann fügt sich alles zusammen, Wort an Wort, Satz an Satz.

Er schreibt wie eine Achterbahn ohne Bremse. Und es scheint so leicht…so herrlich leicht, wie sich alles fügt. Ein riesiges, makelloses Puzzle. Kehlmanns ‚Tyll‘ ist brillant – ein perfektes Buch, 5 Sterne.
Ein Kommentar zu “Kritik: TYLL”